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St.-Pius-Glocke
Johannesglocke    
  


 
Benedikt XVI zelebriert in der sixtinischen Kapelle

Der Rücken des Priesters

Manche Zeitgenossen, gerne auch aus katholischen Kreisen, kritisieren an der Missa Tridentina teils auf's Heftigste, dass der Priester "mit dem Rücken zum Volk" zelebriere.

Hat die Kirche also 2000 Jahre lang falsch zelebriert? Und steht auch der Rabbi bei den Juden nach wie vor in der "falschen" Richtung?

   


 

Radio Horeb Vortrag von H.H. Pfarrer Winfried Abel, Fulda)


Das ist eine falsche Beobachtung. Der Priester steht nicht mit dem Rücken zum Volk, sondern er steht in Richtung des Volkes: vor dem Volk für das Volk vor Gott. Verstehen Sie? Nicht nur als der Vermittler der Gnade, das ist er natürlich, aber auch als Sünder, so wie Jesus die Menschheit angenommen hat und sogar sich als Sünder vor dem Vater bekannt hat.

So steht der Priester vor dem Volk für das Volk als Ober-Sünder vor dem Volk und bekennt für das Volk, stellvertretend für die Gemeinde, die Sünde, die vor Gott bekannt werden soll, damit Er sie vergeben kann.

So ist die Haltung, die liturgische Haltung, und die Gebetsausrichtung des Priesters zu verstehen bei der sogenannten alten Messe. Aber das ist keine alte Messe. Das ist ein ewig gültiger Ritus. Zumindest so lange wir auf der Erde sind, brauchen wir diese Bitte, vergib uns unsere Schuld.

Der Priester steht, ich sag es noch einmal, in Richtung des Volkes und nicht mit dem Rücken zum Volk. Wenn Sie so wollen, könnten Sie sagen, ja, liebe Zeit, dann müssen wir alle im Kreis sitzen in der Messe, damit wir uns alle ins Gesicht schauen.

Aber wir wollen doch vor Gott stehen, und da bleibt es nicht aus, daß wenn mehrere Bänke in der Kirche sind, daß die Vorderen immer den Hinteren den Rücken zeigen. Das bleibt nicht aus.

Aber wenn wir so betrachten, wir stehen alle in einer Richtung vor Gott und bekennen unsere Schuld und der Priester vorne dran als Ober-Sünder, dann stimmt die Richtung wieder. So müssen wir es verstehen.


   
   
 
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