Zu den Weihestufen in
der "ausserordentlichen Form des römischen Ritus" gehören neben vier
"niederen Weihen" (Ostiarier, Lektor, Exorzist und Akolyht) die drei "höheren
Weihen" zum Subdiakon, Diakon und Priester. Diese Weihen werden im römischen
Ritus in solchen Gemeinschaften nach wie vor gespendet, die ausschliesslich
der ausserordentlichen Form verbunden sind.
Diese Seite enthält
spezielle Informationen für die höheren Weihen "Diakonat" und "Subdiakonat".
Hauptaufgabe des Diakon
ist die Verkündigung des Evangeliums. In der Heiligen Messe assistiert er
dem Zelebranten und darf auch predigen. Mit der Diakonatsweihe wird der
Weihekandidat zum Kleriker. Äußeres Zeichen ist die quer getragene Stola
unter dem Meßgewand.
Der Subdiakon
unterstützt den Diakon in der Heiligen Messe. Seine Hauptaufgabe ist der
Dienst am Altar (Vorbereitung, Nachbereitung, Kelchwäsche ...) und das
Vortragen der Epistel. Äußeres Zeichen des Subdiakons ist der Manipel am
linken Unterarm, welcher ab der Subdiakonatsweihe von Priester und Leviten zu
tragen ist.
Im sogenannten "levitierten
Hochamt" sowie natürlich auch im Pontifikalamt assistieren jeweils ein
Diakon und ein Subdiakon dem Zelebranten.
Diakone der
ordentlichen Form des röm. Ritus
Die Weihe zum Diakon
(auch zum ständigen Diakon) in der ordentlichen Form des römischen Ritus ist
vom Weihegrad her natürlich identisch mit jener der ausserordentlichen Form.
Deshalb dürfen solche Diakone auch in der Missa Tridentina sowohl als Diakon
als auch als Subdiakon assistieren.
Zur rechtlichen Gültigkeit des
Motu-Proprio für Diakone bitten wir um Beachtung des folgenden Absatzes
unseres Kirchenrechtlers Hw. Dr. Weishaupt:
Das
Motu-Proprio gilt für alle Gläubigen, also einschliesslich der Diakone. Eine
Erlaubnis vom Bischof bzw. Ordinarius ist nicht mehr erforderlich. Das
Indult von 1984 ist aufgehoben. Wenn ein Priester die "alte Messe"
zelebriert, bedarf der Diakon wie beim "neuen Ritus" nur der Zustimmung des
Zelebranten um diakonieren zu können.
Hinsichtlich ggf. erforderlicher Lateinkenntnisse des Diakons ist
festzuhalten, dass das Motu-Proprio nur sagt, dass die Priester und Bischöfe
(sacerdotes = Bischöfe und Priester) geeignet sein müssen (idonei), was auch
"ausreichende" Kenntnisse des Lateins umfasst. Von den Diakonen wird das
NICHT gefordert. Sie werden nicht eigens genannt. Wenn auch Diakone gemeint
wären, müsste im Text des Motu-Proprio "clerici" stehen (clerici = Bischöfe,
Priester, Diakone). Das ist aber nicht der Fall.
Auch ist das Motu Proprio weit auszulegen. Niemand darf darum fordern, dass
vom Priester erwartet wird, dass er "fliessend Latein" beherrscht, denn das
begrenzt die Verwirklichung des Motu-Proprio auf Fachlatinisten, und sogar
diese beherrschen nicht fliessend Latein. Gefordert ist tatsächlich, dass
die Priester Latein lesen können und wissen, was gesagt wird. Dabei brauchen
sie nicht alles grammatisch und syntaktisch, aber auch nicht stilistisch
erfasst zu haben. Das wäre wünschenswert und ideal, aber nicht im Sinne des
"idonei" im Motu-Proprio.
Diakone die eine
Schulung für die ausserordentliche Form benötigen und/oder in deren
Gottesdienstgemeinden mitwirken möchten, dürfen sich sehr
gerne an uns wenden, wir
stellen dann die entsprechenden lokalen Kontakte her.
Die feierlichste Form des Hochamts ohne Bischof ist das sogenannte "levitierte
Hochamt", bei dem Diakon und Subdiakon dem Zelebranten assistieren.
Eine Anleitung für das levitierte
Hochamt finden Sie unten. Zusammen mit
dem Video eines solchen kann man sich so in diese
Feier einfinden, wenngleich eine persönliche Schulung (siehe oben) als
Ergänzung sicher sinnvoll sein wird.
Es ist im deutschen Sprachraum an einzelnen Orten üblich, dass der Diakon in nicht levitierten Messfeiern die Lesung (nicht das Evangelium)
vorträgt, bei der Kommunionausteilung hilft und in Ausnahmefällen
predigt.