3St. Benedikt Glocke
St.-Pius-Glocke
Johannesglocke    
  


 

Orgelregister in der Missa Tridentina

An manchen kirchenmusikalischen Lehrstühlen heisst es, die Orgel sei DAS wesentliche und tragende Element eines Gottesdienstes.

Ob es sich dann noch um einen "Dienst an Gott" handelt sei dahingestellt, für die Missa Tridentina gilt dies jedenfalls nicht. In den Mittelpunkt gehört hier ausschliesslich Der, Dem der Gottesdienst dient und Dem auch die Orgel nur zu dienen hat. 

Was bedeutet dies für die Registrierung?

   
 

Register im Kirchenjahr

So wie das Kirchenjahr umrahmt von Weihnachts- und Osterfestkreis seine Festzeiten, aber auch seine ruhigen und auch seine schmerzlichen Seiten hat, so soll auch die Orgel mit Ihrer Registrierung dem Kirchenjahr folgen.

Ganz passend ist es deshalb, dass die schönsten Register - zumeist die Trompeten - auch nur zu den höchsten Festen erklingen. Darf man sich gar einer Orgel mit überzahlreichen Registern glücklich schätzen, so kann man recht ausführlich je nach der Zeit im Kirchenjahr und dem Festrang (1., 2., 3. oder 4. Klasse) Quantität und Qualität der Registrierung variieren.

   
 

 

Registrierung in der hl. Messe

In der Missa Tridentina ist es jahrhundertelange Übung, dass die Orgel einen Gesang nur begleitet und nicht "erdrückt" oder "begräbt", wie schon Papst Benedikt XIV dies 1749 in der Enzyclika "Annus qui hunc" ausdrücklich untersagt hat. Wenn man als Organist den Gesang der Schola oder des Volkes nicht mehr hören kann, hat man sich somit bei der Registrierung klar zurückzunehmen.

Dass selbst die feierlichsten Gottesdienste an den hohen Festen auch ihre leisen Töne haben, braucht sicher nicht erwähnt zu werden.

Orgelspiel während des Kanon

Ein dezentes Orgelspiel zwischen Sanctus und Hanc igitur, also bis zum Ertönen der Wandlungsglocke sowie nach der Wandlung bis zum Glockenzeichen vor dem Kanonende, ist ausserhalb von Advent, Fastenzeit, Requiem etc. nicht verboten. Der Profi wird dies jedoch zur Steigerung der Feierlichkeit nur zu den hohen Festzeiten einsetzen, denn wie soll man die Feierlichkeit noch steigern, wenn dies rund ums Jahr ständig praktiziert würde?

Schlusslied

An manchen Orten ist es üblich, dass die Orgel mit dem Schlusslied bis zum Ende des Schlussevangeliums wartet. An anderen Orten wird die Intonierung des Schlussliedes zwar schon beim Schlussevangelium gespielt, der Gesang selber aber erst nach dem Ende des Evangeliums begonnen. Grund dafür ist zum Einen, dass das Volkslied ganz streng genommen nur ausnahmsweise innerhalb der hl. Messe zulässig ist (und die hl. Messe endet nun einmal mit dem Schlussevangelium), zum Anderen, dass es in früheren Zeiten für das andächtige Mitbeten des "et incarnatus est" in Credo oder eben im Schlussevangelium einen Ablass gab.


   
 
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